HarmonieDas ist ein interessantes Thema, mit dem ich mich die letzten Monate aus gegebenem Anlass (ich bin 47 Jahre alt :-)) beschäftigt habe.

Es ist bekannt, dass in der Zeit vor und während der Wechseljahre die Hormone bei Frauen etwas aus dem Gleichgewicht geraten können. Während der Prämenopause, also in den Jahren vor der letzten Blutung, erzeugen die Eierstöcke immer weniger Hormone, was wiederum eine Vielzahl an Symptomen hervorruft wie PMS (prämenstruelles Syndrom), Regelschmerzen, Gewichtszunahme, Hitzewallungen, eine verringerte Libido und Probleme, sich zu konzentrieren. Es kann zu Stimmungsschwankungen und Depressionen kommen; ein Teil der Frauen leidet auch an Angst und Panikattacken.
 
Wenn das Östrogen und das Progesteron auf ein so niedriges Niveau gefallen sind, dass die Gebärmutter sich nicht mehr aufbaut, bleibt die Regel aus, und das ist der eigentliche Beginn der Wechseljahre. Die Hälfte aller Frauen hat keine oder nur sehr wenige Symptome, aber die andere Hälfte leidet an einer Vielzahl an Symptomen und hat auf Jahre hinaus eine mehr oder minder eingeschränkte Lebensqualität.
 
Was jedoch auch Frauenärzte oft nicht wissen oder beachten: nicht nur die Östrogene sind wichtig für ein gesundes hormonelles Gleichgewicht, sondern vor allem auch das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron. Progesteron ist ein Hormon, das nach dem Eisprung in den Eierstöcken ausgeschüttet wird. Wenn Frauen ungefähr zwei Jahre vor den Wechseljahren beginnen, keinen Eisprung mehr zu haben, kann sich durch den Progesteron-Mangel eine Östrogendominanz entwickeln. Dieser Progesteron-Mangel kann verschiedene Ursachen haben: eine genetische Disposition, zuviel Stress (was die Hormone der Nebennierenrinde beeinträchtigt), jahrelange Einnahme der Pille oder anderer Hormonpräparate, Östrogene im Essen, Vitaminmangel oder Übergewicht.
 
Meist misst der Frauenarzt bei Frauen mit Wechseljahresbeschwerden nur die Östrogenwerte. Wenn diese dann zu niedrig sind, wird künstliches Östrogen verschrieben, was die Östrogendominanz sogar noch verstärkt. Übrigens haben auch häufig jüngere Frauen mit der Östrogendominanz zu kämpfen; PMS-Symptome oder Schwierigkeiten, schwanger zu werden können dafür ein Hinweis sein. Wenn Sie mehrere der folgenden Beschwerden haben, haben Sie möglicherweise einen zu geringen Progesteronspiegel:
 
  •  Gewichtszunahme und eingeschränkten Stoffwechsel, vermehrtes Bauchfett
  • Symptome der PMS: Reizbarkeit, geschwollene Brüste, Gewichtszunahme vor der Perionde, Kopfschmerzen
  • Erschöpfung und Energielosigkeit, Schlafstörungen
  • Ängste und Panikattacken, Unruhe,
  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, depressive Verstimmung bis hin zur Depression
  • Migräne, Schwindelanfälle, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
  • wechselnde Gelenkbeschwerden, erhöhte Osteoporosegefahr
  • Schilddrüsenunterfunktion, wechselnder Blutzuckerspiegel
  • trockene Haare und trockene Haut, Haarausfall
  • Brustknoten, Myome, Eierstockzysten, Endometriose, unregelmäßige Blutungen
  • erhöhter Blutdruck und damit erhöhte Schlaganfall- und Herzinfarktgefahr
  • zu viel Östrogen erhöht die Krebsgefahr bei Brustkrebs, Gebärmutterkrebs und anderen Krebsarten
  • Hitzewallungen, verringerte Libido
 Das ist eine ganz schön lange Liste an Beschwerden. Meist waren es Frauen gewohnt, dass man ihnen bei Wechseljahresbeschwerden sagt, dass man nicht viel tun kann außer künstliche Östrogene zu nehmen. Doch die Beschwerden liegen in der Regel an einem für das Östrogen zu geringen Progesteronspiegel. Zum Glück gibt es eine relativ einfach Abhilfe. Gehen Sie zu einem Arzt, der sich mit bioidentischen Hormonen auskennt, und lassen Sie Ihre Hormonwerte messen. Das müssen Sie in der Regel privat bezahlen, da dies von der Kasse nicht übernommen wird. Sie können natürlich Ihren Frauenarzt fragen, aber wenn dieser sich nicht auskennt damit, ist es besser, zu jemandem mit Erfahrung zu gehen. Wenn Sie auf die Homepage des VAK-Verlags unter dem link Downloads gehen, finden Sie eine Liste mit Ärzten in ganz Deutschland, die mit sich mit bioidentischen Hormonen  und Östrogendominanz auskennen (das habe ich genauso gemacht).
Wenn eine Östrogendominanz vorliegen sollte, wird dieser Arzt Ihnen ein Privatrezept aufschreiben, mit dem Sie in ganz bestimmten Apotheken eine natürliche Progesteron-Creme bekommen können. Dieses Progesteron wird aus der Yams-Wurzel hergestellt und ist absolut identisch mit dem körpereigenen Progesteron. Da bei einem starken Progesteron-Mangel erst einmal die Fettspeicher wieder mit Progesteron gefüllt werden, kann es auch mal zwei Monate dauern, bis es auch ins Blut geht, aber dann werden die Beschwerden relativ schnell geringer. Das sind natürlich nur rudimentäre Infomationen zu diesem wichtigen Thema, doch wenn Sie sich weiter informieren möchten, schauen Sie auf der Seite www.oestrogen-dominanz.de vorbei. Die Autorin Eva Marbach hat das Buch „Östrogen-Dominanz – Die wahre Ursache für PMS und Wechseljahresbeschwerden“ geschrieben und behandelt das Thema umfassend auf ihrer Homepage. Empfehlenswert ist auch das Buch „Hormonrevolution“ von Michael E. Platt, einem amerikanischen Arzt. Zusätzlich gibt es zahlreiche Foren im Netz, wo sich Frauen über dieses Thema austauschen.